Ich habe wie wir alle eine innere Bühne. Hinter der Bühne stehen alle meine Anteile. Je nachdem wer gerade das Rampenlicht genießt, agiere und reagiere ich eben anders.
Manchmal aber kann ich nur reagieren, denn da ist die Bühne prall gefüllt mit Darstellern. Im Grunde genommen ist es nur ein Anteil, aber er hat so viele Facetten, dass er sehr viel Raum einnimmt.
Da steht das innere Kind, das sich verlassen fühlt. Verlassen von allen. Keiner ist da, keiner steht einem zur Seite, keiner unterstützt. Dieses Kind steht mit gesenktem Kopf da, seine Arme hängen wie Seile am Körper entlang, sein Blick ist leer. Es ist erschöpft, denn es hat so oft nach Hilfe gerufen und keine bekommen. Es würde gerne weinen, aber nicht mal dafür hat es Kraft. Allein, ganz allein in dieser großen Welt.
Und neben diesem inneren Kind steht ein Mädchen, das die Schultern hochgezogen hat, als ob es versucht den Kopf zu verstecken. Ihre Arme halten ihren Oberkörper ganz fest umschlungen, ihr Blick springt von einem Punkt zum Anderen. Das Kind fühlt sich in Gefahr, es hat Angst, alles ist bedrohlich und hinter jeder Ecke könnte ein Monster sein.